Der Kompost

Entsorgung organischer Abfälle

Wenn man Küchen – und Gartenabfälle auf den Kompost bringt, erhält man nach einiger Zeit durch die Zersetzung und durch mineralische und organische Bestandteile einen guten Bodenverbesserer und Dünger. Diesen kann man wieder nach dem Zersetzungsprozess in den Gartenboden durch Einarbeitung einbringen.

Standort des Komposts

Der Standort sollte beschattet sein, also nicht voll sonnig. Der Kompost trocknet zu schnell aus, wenn er voll in der Sonne liegt.

Komposthaufen
Komposthaufen

An besonders trockenen Tagen hilft, den Kompost mit ein bis zwei Gießkannen Wasser zu befeuchten.

Art des Komposts

Ich habe für meinen Garten eine Umrandung aus Brettern für den Kompost gewählt.
Man kann hierfür unbehandeltes Palettenholz verwenden. Die Paletten werden auseinander genommen. Die Kanthölzer eignen sich als Eckpfosten und die Bretter als Seitenteile.

Seitenwand
Seitenwand

Mein Kompost ist ca. 1 Meter mal 1,5 Meter groß und ca. 80 cm hoch. Für die längere Seite müsste man Bretter besorgen, weil es keine Paletten in der Größe gibt. Wichtig ist, dass zur besseren Belüftung Lücken zwischen den Brettern bleiben. Die einzelnen Bretter der jeweiligen Seiten werden auf eine Länge gebracht und mit nicht rostenden Schrauben verschraubt.

Aufbau Kompostbegrenzung
Aufbau Kompostbegrenzung

Manche bauen gleich aus ganzen Paletten ihre Kompostumrandung. Man muss hierbei nur darauf achten, dass diese Paletten nicht mit Holzschutzmittel bearbeitet wurden.
Im Handel gibt es sogenannte Schnellkomposter, bei denen manchmal eine Isolierung und eine gezielte Belüftung zur schnellen Kompostierung führt, auch bei niedrigeren Temperaturen. Ich bevorzuge natürliches Material.

Richtiges Material für den Kompost

Gut ist, wenn sich am Grund des Komposts Erde befindet, damit Regenwürmer und andere Kompostbewohner wie Asseln oder Hundertfüßer in den Kompost gelangen. Es empfiehlt sich, als unterste Schicht zerkleinerten Baum – und Heckenschnitt sowie Staudenstengel oder ähnliches zu verwenden, damit eine Drainage entsteht um Wasser abzuleiten und um Staunässe vorzubeugen. Gleichzeitig wird der Haufen auch von unten ausreichend belüftet.

Kompost mit Holzumrandung
Kompost mit Holzumrandung

In den Kompost dürfen natürliche, organische Materialien. Das sind Gartenabfälle wie Baum – und Heckenschnitt, Laub, Grasschnitt (nur angewelkt, sonst droht Fäulnisgefahr). Küchenabfälle wie Gemüsereste, Obstschalen, Tee – und Kaffeesatz, Eierschalen, unbehandeltes kleines Holz. Aber auch Kleintierstreu wie Stroh oder Sägespäne.
Nicht in den Kompost darf Glas und Metall, Verpackungen, Kunststoffe wie Plastik, Bauschutt, Inhalt von Staubsaugerbeuteln, Fleisch, Knochen und andere Essensreste. Letztere gehören besser in die Biotonne, damit keine Ratten oder Waschbären angelockt werden.
Wichtig ist, dass man Materialien gut mischt und nicht nur Grasschnitt oder Blätter im Kompost hat. Immer mal wieder grobes Material als Zwischenlage macht Sinn, weil dann eine bessere Belüftung stattfindet.
Als gute Kompostierungshilfen, die die erste Abbauphase fördern, dienen Starter, Kalk, Tonminerale, Steinmehl. Aber auch ein paar Schaufeln frischer Kompost in den neuen Kompost hilft beim Zersetzen.

Mehrere Komposthaufen

Man sollte mindestens 2 Komposthaufen haben, die der Einfachheit halber nebeneinander stehen. Das hilft beim Umschichten und das Umschichten oder Ausbringen geschieht meist im April, wenn es keinen Frost mehr gibt.

Nach dem Umschichten
Nach dem Umschichten

Je nach Kompost ist das Material nach einem halben Jahr verrottet. Im Winter kommt der Rotteprozess zum Stillstand. Die vorderen Bretter der Umrandung werden zur Entnahme abgeschraubt. Die oberste Schicht, die noch nicht zersetzt ist, trägt man ab und füllt sie in den zweiten Kompost. Irgendwann gelangt man auf die zersetzte Kompostschicht und diese kann man auf dem Gartenland oder im Gewächshaus oder ins Hochbeet ausbringen.

Fertiger Kompost
Fertiger Kompost
Frischer Kompost auf Gartenbeet
Frischer Kompost auf Gartenbeet

Der Kompost sollte nach frischer Walderde riechen und dunkelbraun, krümelig sein.
Ich habe immer einen voll gefüllten Kompostbehälter, den ich ein Jahr ruhen lasse und im nächsten Frühjahr aushebe.

Kompost im Gewächshaus
Kompost im Gewächshaus

Der Kompost sollte nicht zu lange lagern, weil er sonst Nährstoffe verliert.

Frische Komposterde in das Hochbeet
Frische Komposterde in das Hochbeet
Tiere und andere Lebewesen im Kompost

Ein guter Kompost trägt eine Menge Lebewesen in sich, die bei der Zersetzung helfen. Sehr wichtig sind die Kompostwürmer.

Regenwurm im Kompost
Regenwurm im Kompost

Aber auch andere Bodenbewohner erweisen sich als gute Zersetzer von organischem Material, wie z.B. Asseln oder Hundert – und Tausendfüßer, Springschwänze, Kurzflügler u.a. Ebenso Pilze und Bakterien. Ist der Kompost nicht feucht genug, werden die Organismen in ihrer Aktivität gehemmt. Bei mangelnder Durchlüftung fehlt ihnen der Sauerstoff zum Atmen. Ist der Kompost zu feucht, verdrängt Wasser die Luft und es kommt zu nicht erwünschten Fäulnisprozessen.
Wärme entsteht bei optimalen Bedingungen was den Feuchtigkeitshaushalt und die Luft angeht. Es kann in einem optimalen Kompost eine Temperatur von 70 °C erreicht werden, Krankheitserreger und nicht erwünschte Wildkrautsamen werden so abgetötet.
Manche Käferlarven entwickeln sich im Kompost. So finde ich immer wieder beim Abstechen der Komposterde die Larven des Rosenkäfers (Cetonia aurata),

Rosenkäfer
Rosenkäfer

die Engerlinge genannt werden, und die eine Größe von ca. 4 cm haben. Die Larven der Mai – und Junikäfer und des Nashornkäfers nennt man auch Engerlinge,.

Engerlinge Rosenkäfer
Engerlinge Rosenkäfer

 

 

Diese sammel ich auf und vergrabe sie im zweiten Kompost. Rosenkäfer und ihre Engerlinge sind Nützlinge, ihr Frass an Rosen hält sich in Grenzen. Die Engerlinge tragen zur Humusbildung bei und die Käfer zur Bestäubung. 2000 war der Rosenkäfer sogar Käfer des Jahres. Die Engerlinge von Mai – und Junikäfern sind Schädlinge, weil sie junge Wurzeln anfressen.

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