Totholzhaufen – Anlegen und richtiger Standort im Garten

Totholzhaufen
Totholzhaufen als Biotop

Einige Äste, die z.B. beim Baumschnitt anfallen, kann man sehr gut als Haufen in einer Ecke des Gartens, wo sie nicht im Weg liegen, ablagern. Das können unterschiedlich dicke Äste sein, auch Stämme. Eine gute Durchmischung ist sogar von Vorteil, weil einige Tiere dickere Äste als Lebensraum bevorzugen. Die kräftigeren Stämme verrotten auch nicht so schnell und bieten somit längere Zeit einen Raum zum Leben.

Tiere im Totholzhaufen

Warum sollte man einen Holzhaufen anlegen? Er bietet Unterschlupf und Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Von Mäusen, wie die Spitzmaus, über Insekten, Amphibien, Reptilien, all diese Tiere kommen hier vor. Und wenn man Glück hat, siedeln sich sogar seltene oder gar bedrohte Tierarten an.

Bedrohte und seltene Tierarten im Totholz

Hirschkäfer
Hirschkäfer

Der Hirschkäfer wäre hier als seltene Tierart im Totholzhaufen zu nennen. Für seine Larven sollte man dicke Eichenstämme oder dicke Eichenäste mit auf den Totholzhaufen legen, denn die Käfer bevorzugen morsches, im Verwitterungsprozess befindliches Eichenholz.

Blindschleiche
Blindschleiche

In manchen Gegenden siedeln sich sogar Schlangen an, oder Blindschleichen und Eidechsen. Hierzu sollte die gewählte Lage des angeschichteten Totholzes eher eine sonnige sein. Gibt es Gewässer in der Nähe, ist es ratsam, das Geäst eher schattiger zu lagern und somit etwas feuchter, dann finden Amphibien einen tollen Unterschlupf für die Winterzeit.

Zauneidechse
Zauneidechse
Totholz als Lebensraum

Auch wenn manche Tiere, die sich im Totholzhaufen ansiedeln, nicht bedroht sind, so trägt man doch dazu bei, dass sich Insekten vermehren. Viele andere Käferarten finden hier ein Zuhause und in die verlassenen Fressgänge der Käferlarven legen manchmal Wildbienen ihre Eier.
Spinnen weben ihre Netze zwischen den Ästen und haben gleich immer ein großes Nahrungsangebot.
Manche Vogelarten, wie der Zaunkönig oder das Rotkehlchen, bauen ihre Nester in Zwischenräumen der abgelagerten Äste.
Igel können in Hohlräumen einen Überwinterungsplatz finden und gleichzeitig haben sie hier im Sommer ein Nahrungsangebot.

Mikroklima im Totholzhaufen

Beim Verrottungsprozess der Stämme und Äste entsteht Mulm, eine schon fast erdähnliche Substanz. Er lagert sich in Hohlräumen an und hier wachsen wieder Moose und Samenwildkräuter. Diese sollte man durchaus stehen lassen, bieten sie doch gleichzeitig durch ihre Blüten Nahrung für Insekten. Sehr häufig findet man den stinkenden Storchenschnabel (Geranium robertianum) oder Hahnenfußgewächse (z.B. Ranunculus repens), je nach Lage natürlich. Im Mulm oder im daraus entstehenden Humus kommen Pilze und Mikroorganismen vor. Also auch hier wieder ein reichhaltiges Nahrungsangebot für z.B. Regenwürmer.

Aufbau eines Totholzhaufens

Manchmal wird empfohlen, den Untergrund für den Totholzhaufen zu lockern oder gar auszuheben und mit lockerem, dünnem Astwerk oder Hackschnitzel zu belegen. Hierbei soll garantiert sein, dass genug Feuchtigkeit in das Holz des Haufens einzieht, um den Zersetzungsprozess zu fördern. In der Regel reicht aber ein lockeres kreuz und quer Aufeinanderlegen von Ästen, Stämmen, Zweigen, so dass genügend Hohlräume entstehen. Allerdings könnte hier der Zersetzungsprozess etwas länger dauern.

Totholzhaufen mit Hainbuche
Totholzhaufen mit Hainbuche

Bei dem Totholzhaufen in meinem Garten habe ich Hainbuchen, die von selbst gekeimt sind, stehen gelassen und schneide sie regelmäßig zurück. Mittlerweile bilden sie eine Hecke.

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