Der Garten im August
Auch der August zählt zu den Hochsommermonaten. Es ist oft sehr warm und relativ trocken. Das Wetter im August 2021 war in Nordhessen im Raum Kassel durchwachsen. Es war nicht überdurchschnittlich heiß und es gab durchschnittlich viel Niederschlag.


Kübelpflanzen blühen
Einige Kübelpflanzen, die auf meiner Terrasse stehen, blühen jetzt üppig.

Dazu gehört die Fuchsie (Fuchsia spec.), die ja schon im Juli angefangen hat zu blühen.

Auch die Engelstrompete (Brugmansia spec.) blüht jetzt, bei mir in Gelb und Rosa. Die Blauraute oder Silberstrauch (Perovskia abrotanoides) blüht intensiv und lockt Hummeln und Bienen an. Ich habe sie nach der Blühphase im Topf raus gepflanzt ins Beet, denn sie ist winterhart, benötigt allerdings gut durchlüfteten Boden.


Die Blaue Trichterwinde, Ipomea tricolor spec., sieht sehr dekorativ aus, wenn man ihr eine Kletterhilfe bietet.
Früchte ernten und Gelee kochen
Jetzt sind die Brombeeren reif. Dadurch dass sie unterschiedlich schnell reif werden, ist die Ausbeute nicht allzu groß.

Ich entsafte sie im Entsafter zusammen mit den roten Johannesbeeren, die ich eingefroren hatte.

Dazu gebe ich Apfelsaft. Alternativ entsafte ich die Äpfel etwas später im Jahr, wenn sie reif sind, mit den erst eingefrorenen, dann aufgetauten Brom – und frühen Johannesbeeren. Ich habe aber auch einen Johannesbeerstrauch, bei dem die Früchte zusammen mit den Brombeeren reif sind, eine sehr späte Sorte, die ich leider nicht kenne. Aus dem gewonnenen Saft koche ich Gelee mit Gelierzucker aus Rohrohrzucker.

Auch die Früchte des Schwarzen Holunders (Sambucus nigra) sind im August reif. Sie müssen vollständig schwarz sein, wenn man sie für Gelee oder Saft erntet. Schwarzer Holunder sollte generell nicht roh verzehrt werden, das könnte zu Bauchschmerzen oder Übelkeit führen. Die Holunderfrüchte enthalten ein Gift, das Glycosid Sambunigrin. Kocht man die Früchte ca. 20 Minuten bei 80°C, wird das Gift unschädlich gemacht.


Die reifen Früchte lassen sich ganz gut mit der Gabel von den Stilen streifen. Ich entsafte sie gemeinsam mit den Brombeeren und Johannesbeeren. Sie enthalten unter anderem viel Vitamin C und der Saft ist gut zur Stärkung der Immunabwehr.
Lavendel und andere verblühte Pflanzen schneiden
Der Lavendel wird im August zurückgeschnitten.

Hierbei entferne ich die verblühten Blüten und einen Teil des Blattwerkes.

Man muss aufpassen, dass man ihn nicht zu weit ins Holz zurückschneidet, weil er dann vielleicht an diesen Stellen keine Blätter mehr bekommt.

Der Lavendelstrauch verträgt aber so einiges und manchmal tut ihm ein relativ weiter, bedachter Rückschnitt auch gut, damit er buschiger wächst.
Schmetterlingsflieder macht seinem Namen alle Ehre
Im August blüht der Schmetterlingsflieder üppig. Auch er hat schon im Juli angefangen zu blühen.

Und jetzt zeigt sich auch, warum er Schmetterlingsflieder genannt wird: Auf seinen Blüten tummelt sich eine Vielzahl von Schmetterlingen. Aber auch Bienen lieben diese Blüten.


Verblühte Blüten schneide ich vorsichtig raus, denn unterhalb der verblühten Blüte entstehen neue Blüten.

Ernte im August
Der erste Kürbis aus dem Hochbeet kann geerntet werden.

Bei dem vermeintlichen Hokkaido Kürbis ist allerdings eine Urform durchgekommen, die sehr viel größer gewachsen ist als der übliche Hokkaido. Das Fruchtfleisch ist wässriger und der Kürbis selbst schmeckt fade. Wenn so etwas passiert, muss man den Kürbis unbedingt vor der Verarbeitung vorsichtig probieren, ob er nicht bitter schmeckt.

Wenn er bitter schmeckt, ist er giftig und darf nicht weiterverarbeitet werden.

Ansonsten kann ich noch den ganzen August über Zucchini ernten, aber auch Tomaten im Gewächshaus und Schlangengurken.



Im August 2023 habe ich dann endlich genießbare Hokkaido Kürbisse geerntet.

Manche Apfelsorten sind schon im August erntereif. In meinem Garten habe ich u.a. einen fast 70 Jahre alten Apfelbaum der Sorte Jakob Lebel. Im Sommer 2023 ist ein dicker Ast mit viel Obstlast im Sturm abgebrochen. Dabei kam zum Vorschein, dass der alte Baum innen komplett hohl ist, was man vorher gar nicht gesehen hat. Alte Obstbäume leiden sehr unter dem Klimawandel. Durch ihn bedingt gibt es vermehrt heiße und regenarme Tage im Frühjahr und Sommer. Die Bäume brechen einfach auseinander, was ich auf vielen Streuobstwiesen mit älterem Bestand beobachtet habe.
Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis)
Im Sommer 2023 hat der Buchsbaumzünsler in meinem Garten ordentlich Schaden angerichtet. Fast alle Buchbaumkugeln und Hecken wurden durch die Raupen des Zünslers geschädigt. Ich habe versucht mit Neem Spray (Neem Öl, ein Mittel das auch im Bioanbau verwendet werden darf, verdünnt mit Wasser) die Plage einzudämmen, ist mir leider nicht ganz gelungen.


Wilder Wein als Bienenweide
Der Wilde Wein hat jetzt kleine, unscheinbare gelbe Blüten, die bei Bienen und Wespen begehrt sind.

Wenn man tagsüber vor dem Wilden Wein steht, riecht es regelrecht nach Bienenstock, wahrscheinlich ist es ein ganzes Bienenvolk, das sich hier an den Blüten labt. Auffallend ist, dass es in diesem Sommer in unserer Nordhessischen Gegend kaum Wespen gibt. Sie haben uns nicht beim Essen auf der Terrasse besucht und nur eine Handvoll war an den Weinblüten zu sehen. Vielleicht liegt das an dem sehr kalten Februar 2021 mit bis zu minus 20°C oder an dem niederschlagreichen Juli in der ländlichen Kasseler Gegend in Nordhessen.
Samen verschiedener Pflanzen sammeln
Im August kann man Samen verschiedener Pflanzen sammeln und diese zur Lagerung trocknen. Ich habe Samen von Basilikum, von einer dunkelroten Stockrose, von Petersilie, Kapuzinerkresse, der Jungfer im Grünen und von Pflücksalat gesammelt. Hierzu muss man die einzelnen Pflanzen blühen lassen und warten, bis sich Samen bilden. Die Doldenblüten der Petersilie werden zudem von vielen Insekten angeflogen.












